Sonntag, 30. Mai 2010

Balmain ist das "Notting Hill" von Sydney

Heute haben wir wieder einen unserer sonntäglichen Ausflüge unternommen. Wir sind nach dem Frühstück nach Manly gefahren und mit der Fähre zum Circular Quay gedüst. Während der Überfahrt konnten wir hunderte, bunte Segelboote im Hafen von Sydney bewundern, anscheinend fand heute eine Regatta statt. Nach unserer Ankunft in der City stiegen wir gleich auf die nächste Fähre Richtung Balmain um. Dieser Vorort gehört zum "Inner West" der Metropole und ist einer der nobelsten Vororte. Nachdem wir die Fähre bei Balmain East verlassen hatten, machten wir zuerst einen kurzen Spaziergang durch die edle Wohngegend von Balmain. Die alten Häuser sind sehr britisch und überall sieht man Oldtimer. In den Gärten wachsen exotische Pflanzen, in einem entdeckten wir sogar einen WeihnachtssternBAUM! Außerdem sind wir an zwei sehr coolen Pubs - Balmain Belgian Beer Cafè und London Hotel - vorbeigekommen ;) Nachdem wir die altmodische Kirche passiert hatten, erblickten wir das Zentrum von Balmain, das eigentlich wie ein kleines britisches Dorf aussieht. Alle Häuser haben knallbunte Farben und überall befinden sich gemütliche Buchgeschäfte, Boutiquen und Cafès. Der betont altmodische Vorort passt überhaupt nicht zum modernen CBD von Sydney, den Tower und die hohen Skyscraper sieht man allerdings von der Hauptstraße Balmains. Wir haben exzellenten Meat Pie gegessen, zahlreiche der ausgeflippten Shops besucht und Gregor hat sogar ein 700-seitiges englisches Buch gekauft. Beim Nachhausefahren haben wir dann noch Bekanntschaft mit einem Transvestie aus Canberra geschlossen und wurden beinahe beim illegalen Konsums eines Familienbustickets erwischt. Ein toller letzter Ausflug in unsere liebgewonnene City, die wir bald (in einer Woche :'-( verlassen müssen...

Sonntag, 23. Mai 2010

Sport, Kultur und Mord in Sydney

Gestern waren wir mit unserer Familie im Aquatic Center in Ryde, das zu Ehren der Olympischen Spiele 2000 in Sydney erbaut wurde. Dort gibt es riesige Schwimmbahnen, Wasserpolospiele, Rutschen, einen Wellenkanal und sogar einen kleinen Wellnessbereich. Wir genossen es aufgrund des derzeitigen Dauerregens indoor zu planschen und entspannten in der Sauna und Dampfkammer. Anschließend saßen wir stundenlang im heißen Whirlpool. Nachdem wir abends zuhause angekommen waren, hatten wir noch ein leckeres Abendessen mit Roasted Lamb und Pork und gingen danach entspannt ins Bett.
Heute sind wir früh aufgestanden und mit dem Van in die City gefahren. Ganz in der Nähe unseres Hauses sahen wir plötzlich überall Polizei und Absperrungen und vermuteten gleich ein Verbrechen. Nachdem wir in der City angekommen waren, machten wir uns auf den Weg zum Australian Museum. Dabei handelt es sich um ein naturgeschichtliches Museum mit sagenhaften Ausstellungen. Zuerst gingen wir in die Abteilung der australischen Ureinwohner und bewunderten die Werkzeuge und Kunstwerke der Aborigines. Danach zog es uns in die Ausstellung "Surviving in Australia", wo wir Wissenswertes über die gefährlichen Tiere Australiens erfuhren. Einige Tiere in der Abteilung waren sogar lebendig. Danach schauten wir zu den Skeletten, Fossilen und Dinosauriern. Besonders interessiert hat uns allerdings die Abteilung der australischen Vögel und Insekten, wo wir besonders die vielen Schmetterlingsarten bewunderten. Nach etlichen Stunden im Australian Museum hatten wir schon einen Bärenhunger und machten uns auf den Weg nach Chinatown, da es dort besonders preiswertes Essen gibt. Wir gingen in den Foodcourt in der Market City und danach besuchten wir die "Paddy's Markets" im Erdgeschoss des Gebäudes. Dabei handelt es sich um einen riesengroßen Markt, wo es billige Kleidung, Schmuck, Souvenirs, aber auch Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Wir besorgten uns nur ein lustiges Schild, das wir in unserer neuen Wohnung montieren werden. Nach dem anstrengenden Shopping fuhren wir noch zur University of Sydney, die wir uns schon lange anschauen wollten. Der Campus ist riesig und wunderschön. Die alten Gebäude sind aus Sandstein und nebenan gibt es sogar einen netten Park. Wenn die Studiengebühren nicht so hoch wären, würden wir am liebsten sofort hier zu studieren beginnen...
Zuhause erfuhren wir dann aus dem Fernsehen, dass unser "Nachbar" ermordet wurde. Die Polizei hat jedoch schon Hinweise und es handelt sich offenbar um einen Bekannten des Opfers. Das ist schon der zweite Sterbefall in diesem Monat in unserer unmittelbaren Umgebung. Vor kurzem mussten wir am Dee Why Beach mitansehen, wie ein Mann im Meer ertrunken ist. Aber so ist das Leben in einer Stadt mit 4 Millionen Einwohnern.

Samstag, 15. Mai 2010

Work around the clock!

Das letzte Monat in Australien steht ganz im Zeichen des Arbeitens! Gregor sitzt fast die ganze Woche (sogar am Wochenende!) auf dem Motorrad und fährt für Media V durch ganz Sydney. Diese Woche hat es ihn sogar einmal nach Penrith, das letzte Eck von Sydney (50 Kilometer von der Innenstadt entfernt) verschlagen. Ich bin die ganze Zeit mit Arbeiten beziehungsweise Bakk.-Arbeit schreiben beschäftigt. Die einzigen Highlights, über die ich seit dem wunderschönen Ausflug in die Blue Mountains berichten kann, sind Phillips und Biancas Birthdayparties und ein Spaziergang über den Klippenweg in Dee Why. Die erste Party fand letztes Wochenende in Cromer statt. Phillip (jetzt 18)und sein Bruder sind die besten Karatechampions von ganz New South Wales. Sie haben beide den schwarzen Gürtel und waren sogar in der Zeitung, weil sie sich schon wieder einen Titel geholt haben. Die Eltern der beiden sind Dave und Carol, sie waren schon bei meiner Geburtstagsparty in Sydney 2008. Es gab ein sagenhaftes Buffet mit einer kalten Vorspeisenplatte, Frühlingsrollen, verschiedenen Fleischsorten vom BBQ, Riesengarnelen, Salaten, Kartoffelgratin und vielen weiteren Köstlichkeiten. Nach dem Hauptgang hatten wir die Wahl zwischen Geburtstags- oder Pavlovatorte, Fruchsalat und Sticky Rice, über den sich besonders Gregor freute. Die Party war mit zirka fünfzig Gästen äußerst gut besucht und wir fielen in dem Trubel kaum auf.
Gestern haben wir einen Spaziergang durch Dee Why gemacht und sind entlang der Klippen Richtung Diplomatenvilla gegangen. Die Wellen am Dee Why Point waren riesig, so mussten wir zuerst mindestens eine halbe Stunde das Surfspektakel vom Pool aus beobachten. Auf dem Spazierweg später entdecken wir viele tropische Blumen und Pflanzen und sahen sogar einen scheuen Wildhasen. Die Diplomatenvilla befindet sich mitten in diesem Paradies mit Meerblick. Aufgrund dieser "Ungerechtigkeit" beschloss Gregor eine Bananenpflanze aus dem Garten der Villa zu entwenden. Das liebe Pflänzchen befindet sich jetzt in unserem Garten, gleich neben dem Eingang zum Bali Hut. Nach dem Spaziergang und einem Kontakt mit einer Riesenspinne trafen wir in unserem Haus ein, wo auch schon Vorbereitungen für Biancas Birthdayparty (10) getroffen wurden. Ging sorgte für das fabelhafte philippinische Essen, das ich hier schwer in Worten beschreiben kann. Nach dem Kuchen unterhielten wir uns noch lange mit Bruno, Biancas Dad, der über sein Heimatland Tansania und den Kilimandscharo berichtete.


Beweisfoto: Gregor beim Arbeiten am Circular Quay / CBD Sydney

Freitag, 7. Mai 2010

Hiking @ Blue Mountains

In dieser Woche haben wir es endlich zu den Blue Mountains, westlich von Sydney geschafft. Die herbstlichen Temperaturen laden aber auch zum Wandern ein. Wir sind am Donnerstag morgens früh aufgebrochen und über den Great Western Highway nach Katoomba gefahren. Zuerst schauten wir kurz bei den "Three Sisters", einer berühmten Steinformation in den Blue Mountains vorbei, ehe es uns weiter ins Gebirge hinein, nach Blackheath zog. Der "Grand Canyon Walk", den wir für diesen Tag geplant hatten, war zu unserem Bedauern leider geschlossen, daher besuchten in Blackheath nur zwei Aussichtsplattformen, um den atemberaubenden Blick ins Grose Valley zu genießen. Danach fuhren wir mit dem Van nach Wenthworth Falls, wo sich ein zweiter attraktiver Walking Track befindet. Der "National Pass" ist ein steiler Klippenwanderweg, der aber auch in den Regenwald ausschweift. Bei der Wanderung kamen wir an unzähligen, wunderschönen Wasserfällen vorbei und entdeckten viele exotische Pflanzen. Die Begehung war nicht gerade einfach, da der Weg oft an steilen Klippen und rutschigen Felsen vorbeiführte. Manchmal tropfte uns das Wasser von oben herab auf den Kopf.
Nach dem dreistündigen Marsch machten wir uns auf die Suche nach einem Picknickplatz, da wir aufgrund der Anstrengungen der letzten Stunden hungrig waren. Wir fanden einen wunderschönen See in der Nähe von Wenthworth Falls, der von einer bunten Herbstlandschaft eingesäumt war. Wir bauten uns ein Schlaflager in der Sonne, da wir vor der Zubereitung des Essens noch ein kleines Nickerchen machen wollten. Gerade als wir dabei waren einzuschlafen, weckten uns seltsame Geräusche auf. Eine ganze Horde Wildgänse hatte uns eingekreist und versuchte unsere Lamingtons (Kuchen) zu stehlen. Nachdem wir die frechen Tiere erfolgreich verscheucht hatten, starteten wir unser Barbecue. Wir aßen gegrillte Bratwürstel, Auberginen, Zwiebel und Schwammerl. Während des Essens sahen wir plötzlich einen komischen Mann, der einen Vogel auf dem Kopf trug. Der Vogel konnte sprechen und die beiden unterhielten sich. Bei dem Anblick konnten wir uns das Lachen kaum verkneifen. So etwas kann einem nur in den Blue Mountains, wo viele skurrile Menschen verkehren, passieren. Als es dunkel wurde, machten wir noch einen Spaziergang rund um den See, ehe wir es uns im Bett unseres Campervans gemütlich machten. Kurz vor dem Einschlafen, sah Gregor plötzlich draußen Feuer. Es handelte sich aber nicht um ein Buschfeuer, sondern um vier Artisten, die in der Dunkelheit mit Feuerfackeln jonglierten. Das nächtliche Schauspiel, das wir direkt von unserem Auto beobachten konnten, war einfach fantastisch.
Obwohl es in der Nacht ziemlich abkühlte, schliefen wir sehr gut in unserem Van. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhren wir nach Katoomba, um einen weiteren Walking Track in Angriff zu nehmen. Wir entschieden uns für den Federal Pass, den längsten Track in der Nähe des Echo Points. Wir kamen direkt an den Three Sisters, der bekanntesten Steinformation vorbei. Der Aborigine Legende nach, hat ein Zauberer einst drei Schwestern in Steine verzaubert, da er sie vor drei bösen Jungen schützen wollte. Doch ehe er sie zurückverzaubern konnte, starb der Zauberer. Hunderte Touristen pilgern täglich nach Katoomba, um die "Three Sisters" zu begutachten. Nachdem wir die Klippen runtermarschiert sind, führte uns der Track in den Regenwald. Die Geräusche, großteils Vogelgezwitscher, hörten sich so unglaublich schön an, sodass wir uns wie in einem echten Dschungel vorkamen. Im Wald entdeckten wir außerdem einen seltsamen großen Vogel, der den Boden nach Nahrung absuchte und dabei pfiff. Als wir unter einem großen Eukalyptusbaum standen, erblickten wir über uns rote Papageien, die Blätter und Zweige nach uns warfen. Bei der Wanderung kamen wir außerdem an Katoomba Falls, einem weiteren schönen Wasserfall, vorbei. Nach der langen Wanderung, die wir zeitlich eindeutig unterschätzt hatten, knurrte uns schon sehr der Magen. Wir gingen ins Stadtzentrum von Katoomba und fanden einen günstigen Schnellimbiss, wo es leckere Fish & Chips gab. Nach dem Lunch stöberten wir noch in einem altmodischen Buchgeschäft, ehe wir die zweistündige Heimreise antraten.

Sonntag, 2. Mai 2010

An Aussie Autumn

Nirgendwo sonst auf der Welt kann ein Herbsttag schöner sein, als an Sydneys BONDI Beach. Der berühmteste Strand Australiens liegt nur weniger Kilometer südlich der City und ist zur Sommerzeit komplett überlaufen. Wir verbrachten heute, dem 2. Mai, einen fabelhaften Tag dort. Es treiben sich zwar immer noch Scharen an Sonnenanbetern und Surfern am Strand und auf der Promenade herum, doch das Platzangebot auf dem Sandareal ist schon deutlich größer. Die Wellen waren heute hervorragend zum Surfen, daher verbrachten wir die ersten zwei Stunden nach unserer Ankunft im Wasser. Danach machten wir einen Spaziergang hinüber zu Iceberg's Pool und genossen von dort die tolle Aussicht auf den Beach. Nach einem kurzen Mittagssnack stöberten wir noch ein bisschen auf den Bondi Markets, wo es Kleidung, Souvenire und Schmuck zu erwerben gab. Nachdem wir ausgiebig am Bondi Beach entspannt und gesportelt hatten, fuhren wir noch zur Clovelly Bay. Bei Clovelly herrschen exzellten Schnorchelbedingungen, da die Bucht ziemlich klein und naturbelassen ist. Bei meinem ersten Schnorchelgang sah ich einige Bluegrapper und einen riesigen, schwarzen Octopus. Der einzige Nachteil am australischen Herbst ist der frühzeitge Sonnenuntergang um ca. 17:30. Daher ließen wir nach dem Schnorcheltrip Clovelly hinter uns und fuhren heim nach Dee Why.
P.S. Wunderschöne Fotos von diesem Ausflug gibts auf Facebook! Album: "An Aussie Autumn".