Dienstag, 29. Juni 2010

Sydneysiders auf Bali

Vor zwei Wochen haben wir Australien verlassen und sind von Perth nach Denpasar/Bali geflogen. Wir sind mitten in der Nacht gelandet und uns stand noch die Herausforderung bevor eine halbwegs annehmbare Unterkunft zu finden. Mit dem Taxi fuhren wir zunächst zur Poppies Lane I, eine der Haupttouristenmeilen in Kuta. Das Hotel, in das wir eincheckten, war zwar ganz nett, doch wir wollten etwas sparen, darum suchten wir am nächsten Morgen nach einer preiswerteren Unterkunft. Ein paar Häuser weiter erblickten wir ein kleines Budgethotel namens „Ayu Beach“, das nun für die erste Woche auf Bali unser „Zuhause“ sein sollte. Unsere ersten Tage auf der heißen Insel verbrachten wir großteils in Kuta. Wir spazierten durch die engen Straßen der kleinen Stadt, deckten uns mit den wichtigsten Strandutensilien (Flip Flops und Sonnenbrillen) ein und genossen das fabelhafte indonesische Essen zu günstigen Preisen. In den ersten Tagen gingen wir besonders oft zum Food Court, wo es einheimische Spezialitäten, frisch gepresste Säfte und junge Kokosnüsse gibt. Außerdem machten wir uns mit der Religion der Balinesen, dem Hinduismus vertraut, und bewunderten die kleinen Tempel und Opfergaben. Ab und zu haben wir uns am Strand Surfboards ausgeliehen, um die berühmten Wellen am Kuta Beach zu testen. Da wir während der Mittagshitze lieber am Hotelpool relaxten, gingen wir meist eher am späten Nachmittag zum Strand und blieben bis zum Sonnenuntergang, der als äußerst spektakulär gilt, besonders wenn der Himmel wolkenlos ist. In den Abendstunden befinden sich stets sehr viele Touristen am Strand, die auf den berühmten Sonnenuntergang warten. Viele empfanden
Gregor und mich als äußerst attraktiv  und wollten sich mit uns fotografieren lassen. Einmal konnten wir abends am Kuta Beach sogar einen „Schildkrötenwettlauf“ beobachten, wo kleine Babyschildkröten, die in einer Zucht aufgewachsen sind, ins Meer freigelassen wurden. Nach der romantischen Sonnenuntergangszeremonie zog es uns meistens in ein balinesisches Restaurant. Die Speisen, besonders die inländischen, sind sehr günstig. Ein Hauptgericht gibt es schon ab umgerechnet zwei Euro. Exzellente Steaks haben wir schon für drei Euro gegessen.

Abenteuer auf zwei Rädern


Nachdem wir Kuta zur Genüge erkundet hatten, besorgten wir uns ein Moped, um ein bisschen mehr von der Insel zu sehen. Ein Moped kostet mit Versicherung nur umgerechnet fünf Euro am Tag und das Benzin ist äußerst billig. Allerdings ist der Verkehr eine große Herausforderung, da es auf Bali anscheinend keine Verkehrsregeln gibt. Autos, Mopeds und Pferdekutschen fahren kreuz und quer durch die Gegend, viele benutzen sogar den Gehsteig um andere zu überholen oder in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Geisterfahrer sind keine Seltenheit und es gibt nirgends Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Da mein Vertrauen zu Gregor äußerst groß ist, haben wir trotzdem das Abenteuer in Angriff genommen und sind mit dem Moped Richtung Norden gefahren. Die Gegend außerhalb von Kuta ist atemberaubend und vor allem sehr grün. Überall befinden sich Reisfelder und riesige Palmenplantagen. Wir fuhren zuerst nach Tanah Lot, wo sich der meistfotografierteste Tempel Balis befindet. Dieser liegt auf einer Miniinsel, nur wenige Meter vom Festland entfernt. Bei Ebbe können Besucher einfach hinüber spazieren und das interessante Gebäude näher betrachten. Im Park vor Tanah Lot erblickten wir plötzlich zwei Balinesen mit einer riesigen Würgeschlange. Das Tier war so schwer, das eine Person allein es kaum halten konnte. Die Schlange diente natürlich zur Belustigung der Touristen und viele stellten sich an, um sich damit fotografieren zu lassen.
Nach unserem ersten Zwischenstopp fuhren wir weiter in den Norden bis wir die Berge erreichten. Dort war es deutlich kühler, dafür um einiges authentischer. Wir trafen kaum noch auf Touristen und sahen viele Balinesen in traditionellen Gewändern. Oben auf den Hügeln hatten wir einen tollen Blick auf die Reisterrassen in den Tälern und machten mit ein paar balinesischen Kindern Bekanntschaft. Es war ein toller Ausflug, doch nachdem wir am Nachmittag unser Hotel in Kuta erreicht hatten, waren wir todmüde. Das Fahren bei der Hitze ist doch sehr anstrengend und wir hatten uns unterwegs nur mit ein paar Snacks wie den exotischen Früchten Rambutan und einem kleinen Nasi Goreng gestärkt. Daher mussten wir abends zum deftigten Satay greifen, um unsere Akkus wieder aufzuladen.

Über den Wolken

Unser nächstes Abenteuer mussten wir einige Tage darauf in der Bucht von Nusa Dua meistern. Der Chef unseres Hotels hatte uns überredet, an einen Wassersport-Tag einzulegen. Das Paket beinhaltete Schnorcheln, Bananaboot, Parasailing und den Besuch des Turtle Islands im Süden von Bali. Das Programm war zwar nicht herausragend, doch wir ließen uns aufgrund des günstigen Preises schließlich überzeugen. Ein Fahrer holte uns ab und brachte uns nach Nusa Dua, wo wir sofort mit unseren Aktivitäten begannen. Der Schnorchelausflug war eher enttäuschend. Aufgrund unserer früheren Erfahrungen in Ägypten und Australien hatten wir eindeutig höhere Erwartungen an das Korallenriff in den Gewässern vor Bali. Auf dem Turtle Island bekamen wir auch nur eingesperrte Schildkröten zu sehen. Dafür gab es auch noch andere Tiere und wir durften alle angreifen beziehungsweise halten.
Gregor agierte wie immer furchtlos und wickelte sich gleich eine Schlange rund um den Hals. Außerdem nahm er Schildkröten, Leguane und einen Greifvogel in die Hand, während ich die Tiere aus sicherer Entfernung begutachtete. Die Schildkröten taten uns richtig leid, da alle Besucher sogar ins Becken hinein durften. Wir fuhren noch mit dem Bananaboot, doch Highlight unseres Tages war natürlich das Parasailing. Einzeln wurden wir in siebzig Meter Höhe katapultiert und konnten so unsere Umgebung mal aus der Vogelperspektive begutachten. „Fliegen“ macht echt Spaß! Auf dem Weg nach Hause lernten wir ein paar Burschen aus Hong Kong kennen, die sich sehr für uns interessierten. Einer von ihnen, Jason, konnte sogar sehr gut Deutsch sprechen und wir verabredeten uns zu einem gemeinsamen Abendessen.

Nach den abenteuerlichen Tagen fühlten wir uns etwas ausgelaugt, deshalb beschlossen wir etwas kürzer zu treten und ein paar Tage zu entspannen. Gesundheitliche Probleme sind aufgrund der Nahrungsumstellung aufgetreten und daher relaxten wir ein paar Tage in Kuta, um neue Kraft zu schöpfen.
Viele Poolstunden, eine neue Rastafigur, vitaminreiche Nahrung aus dem Supermarkt und eine lange überfällige Maniküre waren das Resultat der „gesunden“ Tage. Während eines Strandspaziergangs erblickten wir außerdem ein wunderschönes Fest der Einheimischen, wo alle in traditionellen Kleidern auftraten und einen sagenhaften, exotischen Kopfschmuck trugen.

Mitten im indischen Ozean

Nachdem die Erholungsphase abgeschlossen war, beschlossen wir zu neuen Ufern aufzubrechen. Unsere bevorzugte Destination waren die Gili Islands, die sich ganz in der Nähe der Nachbarinsel Lombok befinden. Ein Fahrer brachte uns nach Padangbai, von wo wir ein Boot zu den Inseln nahmen. Die See war äußerst unruhig, daher machte das Jetboot fahren mit jedem an Board Spaß. Doch ein langsameres Boot hätte uns ewiglange Zeitverzögerungen beschert.
Die turbulente Fahrt dauerte eineinhalb Stunden, doch die Crew kümmerte sich gut um uns. Wir erreichten also schon am frühen Nachmittag Gili Trawangan und hatten noch genügend Zeit um eine Unterkunft zu suchen. Die Insel ist so klein, das man locker an einem Halbtag rundherum gehen kann. Aufgrund der vielen Besucher leben jedoch 700 Menschen auf Gili Trawangan, da diese eine gute Einnahmequelle sind. Die drei Gili Insel gelten als wahre Tauch- und Schnorchelparadiese, außerdem sind die Strände weiß und wunderschön. Die Einheimischen haben uns ganz stolz erzählt, dass schon David Beckham, Cristiano Ronaldo und Rowan Atkinson (Mr. Bean) vor uns da waren. Zuerst wollten wir in einem Homestay schlafen, doch diese Unterkünfte befanden sich in einer eher zwielichtigen Gegend. Schließlich trafen wir am Strand auf Helen, die uns ihr kleines Hotel mit dem Namen „Sound Waves“ zeigte. Wir waren begeistert von der günstigen Bleibe direkt am Strand und schlugen sofort zu. Leider hatte das Zimmer nur einen Ventilator, daher schliefen wir in der ersten Nacht kaum, doch in den darauffolgenden Tagen fanden wir heraus, dass eine kalte Dusche vor dem Einschlafen wahre Wunder bewirkt. Unseren ersten Vormittag auf Gili Trawangan verbrachten wir mit einer ausgiebigen Surfsession. Im lokalen Surfshop fand Gregor schnell ein Board, das ihm gefiel und so machten wir uns auf die Suche nach der besten Stelle zum Wellenreiten. Während er im türkisblauen Wasser paddelte, erkundete ich die Gegend rund um die Surfstelle und unterhielt mich ein paar lokalen Surfern. Besonders aufregend ist die Aussicht von der Südseite der Insel auf den großen Nachbarn Lombok. Diese Insel ist ebenso groß wie Bali und beherbergt einige hohe Berge und einen Vulkan. Die Landschaft aus der Ferne bildet ein sagenhaftes Panorama für jeden Besucher der drei Gilis. Am Nachmittag tauchten wir wahrhaftig unter. Ausgerüstet mit Schnorchel und Taucherbrille verbrachten wir viele Stunden mit Blick Richtung Korallenriff. Der Reiseführer hatte nicht zu viel versprochen. Das Riff war äußerst lebendig, mit vielen bunten Fischen und Korallen und sogar einigen größeren Exemplaren. Im Gegensatz zu Nusa Dua wurden hier unsere Erwartungen eindeutig übertroffen. Den darauffolgenden Tag wollten wir noch mehr von der Insel sehen. Nach dem fabelhaften Frühstück (Pancakes mit Früchten, Omelett…), das uns Helens talentierte indonesische Köchin jeden Morgen zauberte, spazierten wir in den nördlicheren Teil der Insel, um dort ein ruhiges Plätzchen zum Relaxen zu suchen. Wir fanden eine traumhafte Stelle mit Zugang zum Korallenriff. Am nahezu unberührten Strand konnten wir sogar eine kleine Strandhütte (in Worten kaum beschreibbar, daher Foto) beziehen. An diesem idyllischen Ort sprachen uns plötzlich ein paar Burschen an, die uns aufgrund unseres Dialektes als Österreicher identifizierten. Die drei Tiroler erzählten uns von ihrem fünfmonatigen Asientrip und das sie beinahe jede Nacht in einer Hängematte verbringen. Nachdem Gregor von dieser Schlafmöglichkeit erfahren hatte, beschloss er ebenso eine zu besorgen, sobald wir zurück in Kuta sein würden. Zum Traumstrand gehörte natürlich auch ein riesiges Korallenriff, das wir so gut wie für uns alleine hatten.
Am nördlichen Inselende befindet sich nämlich nur ein sehr kleines Hotel mit sehr wenigen Gästen. Auf den traumhaften Strandtag folgte ein ebenso grandioser Abend. Am Rückweg entdeckten wir nämlich ein österreichisches Lokal mitten im Inselflair. Wir konnten kaum unseren Augen trauen und freuten uns so über die Köstlichkeiten – Wiener Schnitzel, Speckknödel und Apfelstrudel, die wir an diesem Abend nach monatelanger Abstinenz zu uns nahmen. Nach drei Tagen verließen wir die schöne Insel wieder und fuhren zurück nach Kuta.

„Hasal“ und der Tempel des Todes


Vor unserer Abreise mussten wir unbedingt noch einen zweiten Mopedausflug unternehmen. Daher mieten wir uns erneut einen sportlichen Roller und fuhren über Denpasar nach Ubud, das kulturelle Zentrum von Bali. Ubud liegt im Inland und ist für seine schönen Reisterrassen, den Monkey Forest und die viele Museen und Tempel bekannt. Nach unserer Ankunft besuchten wir zuerst den „Affendschungel“, der sich mitten in Ubud befindet. Besucher können zur dem Eintritt Bananen kaufen, um damit die Affen zu füttern.
Wir unterließen dies, da die Affen im Monkey Forest als äußerst frech und gierig gelten. Den meisten Touristen werden die Bananen schon von einem Affen aus der Hand gerissen, sobald sie den ersten Fuß in den Park setzen. Obwohl ich keine Früchte mithatte, sprang ein Affe sogar auf meinen Rücken, da er in meinem Rucksack Nahrung vermutete. Wir spazierten durch den ganzen Dschungel und entdeckten am Rande des Parks ein schönes Reisfeld und ein riesiges Bambusbaumhaus. Danach beobachteten wir noch das Badespektakel der Affen und bewunderten die Babies. Mittlerweile wurde es Mittag und die Hitze immer unerträglicher. Eigentlich wollten wir in Ubud noch ein bisschen über den Markt bummeln, doch aufgrund des Wetters machten wir lieber einen Abstecher zur Goa Gajah (Elefantenhöhle). Die Tiefen des Dschungels von Teger waren Schauplatz des Films „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ und auch in der Elephant Cave selbst, wurde gedreht.
Wir bekamen Sarongs, die unsere Knie bedeckten und spazierten durch den offenen Mund des Dämonen hinein ins Innere der Höhle. Den Putra Dalem (Tempel des Todes der Hindus) wollten wir auch noch sehen, doch aufgrund einer Prozession waren alle Straßen dorthin gesperrt. So traten wir den Heimweg an und besuchten noch ein paar Factory Outlets in Denpasar.

Morgen ist unser letzter Tag auf Bali. Wir werden vermutlich nichts besonders mehr unternehmen, sondern noch ein bisschen entspannen, bevors ins stressige Bangkok weitergeht!

Fotos kommen nach... Upload dauert zu lange :( ansonsten FB!

Montag, 14. Juni 2010

Sydneysiders in Perth

Let's go west

Letzten Sonntag haben Gregor und ich unseren ½ World Travel nach Hause gestartet. Der Abschied von Sydney ist uns sehr schwer gefallen, die Tränen hielten sich jedoch in Grenzen, da wir unsere liebe Gastfamilie in 6 Wochen in Österreich wiedersehen werden. Vor unserer Abreise sind wir noch unsere liebsten Gewohnheiten – Einkaufen am Vumbuca Markt und Laufen zum Dee Why Beach - nachgegangen. Außerdem hat uns Peter noch seine hyperaktiven Hunde vorgestellt, die wir später im Rahmen einer wilden Verfolgsjagd mit dem Auto einfangen mussten. An unserem letzten Tag haben Robert und Evelyn noch eine kleine Party für uns organisiert. Carl ist extra aus Canberra angereist, außerdem sind noch ein paar Freunde von Robert gekommen, bei denen wir mittlerweile auch schon öfters eingeladen waren. Von unseren Freunden aus Gregors Sprachschule sind nur noch ein paar in Sydney. Wir haben es aber nicht versäumt letzten Freitag noch eine lange Partynacht in Manly einzulegen und mit einigen Freunden bis in die Morgenstunden zu feiern.
Die Party in Roberts Haus war sehr nett. Gregor hat von Ging und Carol jede Menge Sticky Rice bekommen, das ist mittlerweile sein Lieblingsgericht. Außerdem haben wir unsere Gastfamilie mit Geschenken überrascht und unsere Surfvideos angeschaut. Das Essen war dank Evelyn wieder ein Genuss für den Gaumen und das Auge. Carl war ebenfalls sehr begeistert von der Party. Bevor die anderen Partygäste eintrafen, fuhren wir mit ihm noch zum Strand und schauten uns die Surfer ein letztes Mal an.
Am Montag haben wir dann alles fertig gepackt und sind mit Lorima und Evelyn zum Flughafen gedüst. Der Flug nach Perth hat 5 ½ Stunden gedauert und war alles andere als angenehm. Da wir mit Virgin Blue unterwegs waren, gab’s kein Essen und keine Filme, dafür hatten wir einen geringeren Kostenaufwand. Nach der Landung fuhren wir mit dem Bus in die City und sprinteten gleich in den ersten Mc Donalds. Nach einem schnellen Abendessen suchten wir unser Hostel und checkten dort für eine Woche ein. Unsere beiden Zimmerkollegen sind sehr nett und kommen aus Kanada und Victoria in Australien. Das Frühstück ist umsonst und das Hostel ist nur wenige Gehminuten von der City entfernt. Da wir ziemlich müde waren, drehten wir nur eine kurze Runde durch das Gebäude und gingen früh schlafen.
Nach einem deftigen Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. In Perth leben nur 1 Million Menschen, im Vergleich zu Sydney also eine Kleinstadt. Die Skyline ist jedoch nicht weniger spektakulär und der ganze CBD (Central Business District) ist sehr beeindruckend. In Perth blüht die Wirtschaft und das sieht man auch. Wir waren beim Swanbell Tower, einem äußerst modernen Glockenturm, den Perth von der englischen Krone geschenkt bekommen hat. Danach haben wir einen Spaziergang entlang des Swan Rivers gemacht und haben etliche Outdoor Fitnessgeräte entdeckt, die in den Parklandschaften für die sportlichen Einwohner von Perth montiert wurden. Die Stadt ist so anders als Sydney, und doch so gleich. Überall laufen Sportwütige herum, die an sogenannten Boot Camps teilnehmen oder von einem Personal Trainer gecoacht werden. Das traumhafte Wetter animiert die Menschen hier zum Sport. Derzeit bekommt es selten mehr als 23 Grad, die Sonne ist jedoch sehr stark und der Himmel komplett wolkenlos. Bei unserem Marsch zum Kings Park wurde uns daher ziemlich heiß. Wir kamen zu einer Aussichtsplattform, die uns einen sagenhaften Blick über Perth beschwerte. Außerdem besuchten wir noch die Botancial Gardens und ein War Memorial. Im Kings Park gingen wir teilweise über Brücken, die von einem Baumwipfel zum anderen reichten. Nach dem Ausflug nahmen wir im CBD einen kleinen Snack ein und besuchten noch etliche Bookshops und ein Reisebüro. Wir wollen in den nächsten Tagen aufs Rottnest Island und in die Pinnacles Desert fahren, daher haben wir uns schon einmal mit den nötigsten Infos eingedeckt.

Perth is awesome

Donnerstags haben wir die schönsten Seiten von Perth kennengelernt. Nach einer leckeren Eierspeiß fuhren wir mit dem Zug nach Subiaco und machten dort die Gegend unsicher. Der moderne Vorort bietet viele tolle Shoppingmöglichkeiten und ist außerdem Heimat des Subiaco Ovals, einem berühmten Football Stadion. Wir gingen in die vielen Vintage Bookshops und genossen die Sonnenstrahlen im Park. Danach fuhren wir mit dem Zug weiter nach Cottlesloe, um einen der schönsten lokalen Strände zu besuchen. Das Wasser dort glitzert türkisblau und die Wellen eignen sich gut zum Stand up Paddle Board fahren. Außerdem entdeckten wir ein Korallenriff und einige Inseln in der Ferne. Wir gingen am weißen Sandstrand spazieren und tauchten unsere Füße ins Wasser. Später zog es uns dann noch nach Fremantle, den lässigsten Vorort. Dort gibt es einen riesigen Industriehafen und eine belebte Einkaufs- sowie Lokalmeile. Wir kommen sicher noch mal am Wochenende nach Freo (Spitzname der Einheimischen), um die Markets zu besuchen.

There you have it all

Am Freitag haben wir einen fabelhaften Ausflug durch die Gegend rund um Perth unternommen. Wir wurden um 8 Uhr vom Bus abgeholt und fuhren Richtung Swan Valley, eines der besten Weingüter in WA. Die weitreichenden Weinfelder und grüne Wiesen prägen das Gebiet rund um den Swan River, dem Fluss der bei Fremantle ins Meer mündet. Unseren ersten Halt machten wir bei einem Wildlife Park, wo wir an einer Vormittagsführung teilnahmen. Wir kuschelten mit den Koalas, fütterten die flauschigen Kängurus und saßen direkt neben einem jungen Wombat. Die weißen Kängurubabies erhielten natürlich unsere Aufmerksamkeit, am süßesten fanden wir jedoch ein größeres Exemplar, das beim Füttern unsere Hände wie eine Schale hielt. Nach dem Kurzbesuch im Tierpark fuhren wir weiter Richtung Cervantes, einem kleinen Fischerdorf in der Nähe des Namburg Nationalparks. Unser Buschaffeur tischte uns ein leckeres kaltes Buffet auf mit frischen Früchten, Chicken und Salaten. Wir stärkten uns mit einem vitaminreichen Lunch und erkundeten danach noch ein bisschen Cervantes. In der Nähe der Raststation entdeckten wir einen coolen Bus, dessen Besitzer dauerhaft darin wohnen und damit durch ganz Australien ziehen. Ein solches Vehikel würden wir auch gerne besitzen. Am Nachmittag fuhren in die Pinnacles Desert, eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Western Australia. Die Landschaft ist einfach atemberaubend. Die Erde ist gelb und es scheint, als würden Kalksteinsäulen aus dem Sand wachsen. Das Gebiet ist voll mit diesen eigenartigen Gesteinen, die an eine mystische Mondlandschaft erinnern. Wir nutzen die Gelegenheit, um ein paar witzige Fotos dort zu machen und drehten eine riesige Runde durch den Park. Nach einer Stunde fuhren wir dann mit dem Bus weiter nach Lancelin, wo uns die höchsten und weißesten Sanddünen erwarteten, die wir je gesehen hatten. Wir fuhren zuerst zum weißen Sandstrand und staunen über die unberührte Natur und die Inseln in der Ferne. Danach verließen wir die befestigte Straße und fuhren mit unserem Allradbus mitten ins Sanddünengebiet. Überall waren Leute mit Motocross oder Sandboards, die sich einen Spaß daraus machten über die Dünen zu springen. Unser Buschaffeur hatte sich etwas ganz besonders für uns ausgedacht. Wir fuhren mit dem riesigen Tourbus über die riesigen Dünen und stürzten danach senkrecht die Sandberge hinab. Zuerst waren wir schockiert, doch nach der zweiten steilen Abfahrt machte es schon ungeheuren Spaß. Die Hügel waren wirklich hoch und obwohl wir schon 4WD Experience in Ägypten gesammelt hatten, war dies ein wirklich besonders Erlebnis. Nach der aufregenden Fahrt bekamen wir noch Sandboards, um die Hügel selbst hinab zu gleiten. Das Sandboarden sieht ziemlich leicht aus, eine gute Balance ist jedoch Voraussetzung. Nach dem sportlichen Abschluss unserer Tour ging auch schon die Sonne unter und wir machten uns auf den Weg zurück nach Perth.

Island in the sun

Am Samstag haben wir die Fähre nach Rottnest Island genommen. Die Insel befindet sich zirka 20 Kilometer vom Hafen in Fremantle entfernt. Im Sommer gibt es einen Contest, wo Extremsportler diese Strecke schwimmen. Der Rekord liegt bei 4 Stunden und 20 Minuten. Bevor wir Rottnest erreichten, fuhren wir mit dem Schiff über den Swan River und begutachteten die schönsten Häuser von Perth. Hier befindet sich außerdem das teuerste Gebäude Australiens. Es wurde vor kurzem um 58 Millionen Dollar verkauft. Bei der Überfahrt sahen wir Delphine im Wasser und genossen einen ‚Morning Tea’. Nachdem wir Rottnest Island erreichten hatten, bekamen wir unsere Mountain Bikes für den Tag. Die gesamte Bikestrecke rund um die Insel ist 24 Kilometer lang und beinhaltet sowohl Küsten- als auch Inlandsrouten. Wir nahmen zuerst den Osten in Angriff und es dauerte nicht lange, bis wir einen wunderschönen Strand erblickten. Das Wasser schimmerte türkisblau und wir sahen einen riesigen Pelikan darin schwimmen. Beim Beobachten des Wassers erblickten wir plötzlich einen riesigen dunklen Schatten im Meer. Der gehörte einem schwarzen Stachelrochen, der seinen Runden durch das Riff drehte. Der Anblick dieses seltenen Geschöpfs war einfach magisch. Wir konnten gar nicht die Augen von ihm lassen, gleichzeitig waren wir froh, dass wir uns gerade nicht im Wasser befanden. Ein paar Minuten später stoppten wir bei einer anderen schönen Bucht, wo wir zum ersten Mal an diesem Tag auf ein Quokka trafen. Dieses kleine, süße Beuteltier lebt nur auf Rottnest Island und ist für den Namen (‚Rattennest’) verantwortlich. Die Quokkas sind neugierig und suchen den Kontakt. Wir konnten ganz nahe herantreten, ohne dass es verschwand. Wir radelten über das gesamte Ostende der Insel und entdeckten zahlreiche hervorragende Schnorchel- und Surfspots. Surfboards wären an diesem Tag echt nicht verkehrt gewesen. Der Radweg wurde mit der Zeit immer steiler und wir näherten uns langsam dem Westende der Insel. Wir gönnten uns eine kleine Pause an einem verlassenen Steg und beobachten die Miniinseln in der Ferne. Ein Investment würde sich hier lohnen, doch leider steht hier kein Land zum Verkauf. Die gesamte Insel gehört dem Staat Western Australia. Wir fuhren zurück Richtung Thompson Bay, wo wir Rottnest betreten hatten. Auf dem Weg kamen wir an den inländischen Seen vorbei und trafen auf eine ganze Quokkasschar. Die flauschigen Tierchen saßen am Seeufer kauten Feigen, die vom Baum gefallen waren. Nach der anstrengenden Radtour holten wir uns ein Sandwich zur Stärkung und bestiegen unsere Fähre zurück nach Perth. Plötzlich tauchte ein junger Mann neben uns auf, der uns vorher schon beobachtet hatte. Es handelte sich um einen Österreicher, der viele Jahre in Steyr studiert hatte. Wir hatten eine Menge Gesprächsstoff und er stellte uns noch ein paar seiner Freunde, ein paar französische Backpackergirls vor. Wir schlossen gleich Freundschaft mit allen und tauschten unsere Nummern aus. Im Hostel erwarteten uns unsere lieben Mitbewohner mit kaltem Bier und einem leckeren Essen.

Football's coming home

Sonntag ist in Australien "Männertag". Das sagen zumindest unsere lieben Mitbewohner Jason und Oli. Sie machten sich schon am Vormittag auf den Weg ins Casino um einen Kampf anzuschauen und es bisschen Geld zu verprassen. Wir waren noch hundemüde, da wir am Vorabend noch bis spät in die Nacht mit unseren neuen deutschen Kumpels und mit dem Österreicher Martin in Perth unterwegs waren. Am frühen Nachmittag trafen wirt uns dann mit Jason und Oli in Subiaco beim Football Oval, da wir uns das Spiel Fremantle gegen St. Kilda (Melbourne) anschauen wollten. Wir mussten früh dort sein, denn es gab nur noch wenige Tickets. Obwohl wir nicht die ultimativen Footballfans sind, wollten wir nicht die Gelegenheit versäumen, zumindest einmal in unserem Leben ein 'Australian Rules Football Game' zu sehen. Es geht eindeutig brutaler zu als beim Fußball und es dauert eine gewisse Zeit bis man die Regeln versteht. Unsere Mitbewohner haben sich sehr in das Spiel reingesteigert und anders als in Österreich schreien und fluchen die Frauen meist schlimmer als die Männer im Stadion. Außerdem dauert das Spiel 120 Minuten und es gibt viele Pausen, wo der Bier- und Chipsvorrat aufgefrischt wird. Nach dem Spiel waren wir echt müde und fuhren gleich heim in unser Hostel.

Heute müssen wir schon wieder Abschied nehmen, denn morgen gehts weiter nach Bali! Ein detaillierter Bericht folgt... :D

Dienstag, 8. Juni 2010

Good bye Sydney


Gregor und ich haben gestern unser geliebtes Sydney verlassen und sind jetzt eine Woche in Perth unterwegs. Der Abschied ist uns schwer gefallen, die Traenen hielten sich jedoch in Grenzen, da wir unsere (Gast-)familie bald in Austria wiedertreffen.
Jetzt erkunden wir Perth, Rottnest Island und die Pinnacles Desert. Ein laengerer Bericht folgt bald, wenn ich irgendwo einen besseren Internetzugang finde.