Gregor und mich als äußerst attraktiv und wollten sich mit uns fotografieren lassen. Einmal konnten wir abends am Kuta Beach sogar einen „Schildkrötenwettlauf“ beobachten, wo kleine Babyschildkröten, die in einer Zucht aufgewachsen sind, ins Meer freigelassen wurden. Nach der romantischen Sonnenuntergangszeremonie zog es uns meistens in ein balinesisches Restaurant. Die Speisen, besonders die inländischen, sind sehr günstig. Ein Hauptgericht gibt es schon ab umgerechnet zwei Euro. Exzellente Steaks haben wir schon für drei Euro gegessen.
Abenteuer auf zwei Rädern
Nachdem wir Kuta zur Genüge erkundet hatten, besorgten wir uns ein Moped, um ein bisschen mehr von der Insel zu sehen. Ein Moped kostet mit Versicherung nur umgerechnet fünf Euro am Tag und das Benzin ist äußerst billig. Allerdings ist der Verkehr eine große Herausforderung, da es auf Bali anscheinend keine Verkehrsregeln gibt. Autos, Mopeds und Pferdekutschen fahren kreuz und quer durch die Gegend, viele benutzen sogar den Gehsteig um andere zu überholen oder in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Geisterfahrer sind keine Seltenheit und es gibt nirgends Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Da mein Vertrauen zu Gregor äußerst groß ist, haben wir trotzdem das Abenteuer in Angriff genommen und sind mit dem Moped Richtung Norden gefahren. Die Gegend außerhalb von Kuta ist atemberaubend und vor allem sehr grün. Überall befinden sich Reisfelder und riesige Palmenplantagen. Wir fuhren zuerst nach Tanah Lot, wo sich der meistfotografierteste Tempel Balis befindet. Dieser liegt auf einer Miniinsel, nur wenige Meter vom Festland entfernt. Bei Ebbe können Besucher einfach hinüber spazieren und das interessante Gebäude näher betrachten. Im Park vor Tanah Lot erblickten wir plötzlich zwei Balinesen mit einer riesigen Würgeschlange. Das Tier war so schwer, das eine Person allein es kaum halten konnte. Die Schlange diente natürlich zur Belustigung der Touristen und viele stellten sich an, um sich damit fotografieren zu lassen.
Nach unserem ersten Zwischenstopp fuhren wir weiter in den Norden bis wir die Berge erreichten. Dort war es deutlich kühler, dafür um einiges authentischer. Wir trafen kaum noch auf Touristen und sahen viele Balinesen in traditionellen Gewändern. Oben auf den Hügeln hatten wir einen tollen Blick auf die Reisterrassen in den Tälern und machten mit ein paar balinesischen Kindern Bekanntschaft. Es war ein toller Ausflug, doch nachdem wir am Nachmittag unser Hotel in Kuta erreicht hatten, waren wir todmüde. Das Fahren bei der Hitze ist doch sehr anstrengend und wir hatten uns unterwegs nur mit ein paar Snacks wie den exotischen Früchten Rambutan und einem kleinen Nasi Goreng gestärkt. Daher mussten wir abends zum deftigten Satay greifen, um unsere Akkus wieder aufzuladen.
Über den Wolken
Unser nächstes Abenteuer mussten wir einige Tage darauf in der Bucht von Nusa Dua meistern. Der Chef unseres Hotels hatte uns überredet, an einen Wassersport-Tag einzulegen. Das Paket beinhaltete Schnorcheln, Bananaboot, Parasailing und den Besuch des Turtle Islands im Süden von Bali. Das Programm war zwar nicht herausragend, doch wir ließen uns aufgrund des günstigen Preises schließlich überzeugen. Ein Fahrer holte uns ab und brachte uns nach Nusa Dua, wo wir sofort mit unseren Aktivitäten begannen. Der Schnorchelausflug war eher enttäuschend. Aufgrund unserer früheren Erfahrungen in Ägypten und Australien hatten wir eindeutig höhere Erwartungen an das Korallenriff in den Gewässern vor Bali. Auf dem Turtle Island bekamen wir auch nur eingesperrte Schildkröten zu sehen. Dafür gab es auch noch andere Tiere und wir durften alle angreifen beziehungsweise halten.
Gregor agierte wie immer furchtlos und wickelte sich gleich eine Schlange rund um den Hals. Außerdem nahm er Schildkröten, Leguane und einen Greifvogel in die Hand, während ich die Tiere aus sicherer Entfernung begutachtete. Die Schildkröten taten uns richtig leid, da alle Besucher sogar ins Becken hinein durften. Wir fuhren noch mit dem Bananaboot, doch Highlight unseres Tages war natürlich das Parasailing. Einzeln wurden wir in siebzig Meter Höhe katapultiert und konnten so unsere Umgebung mal aus der Vogelperspektive begutachten. „Fliegen“ macht echt Spaß! Auf dem Weg nach Hause lernten wir ein paar Burschen aus Hong Kong kennen, die sich sehr für uns interessierten. Einer von ihnen, Jason, konnte sogar sehr gut Deutsch sprechen und wir verabredeten uns zu einem gemeinsamen Abendessen.
Nach den abenteuerlichen Tagen fühlten wir uns etwas ausgelaugt, deshalb beschlossen wir etwas kürzer zu treten und ein paar Tage zu entspannen. Gesundheitliche Probleme sind aufgrund der Nahrungsumstellung aufgetreten und daher relaxten wir ein paar Tage in Kuta, um neue Kraft zu schöpfen.
Viele Poolstunden, eine neue Rastafigur, vitaminreiche Nahrung aus dem Supermarkt und eine lange überfällige Maniküre waren das Resultat der „gesunden“ Tage. Während eines Strandspaziergangs erblickten wir außerdem ein wunderschönes Fest der Einheimischen, wo alle in traditionellen Kleidern auftraten und einen sagenhaften, exotischen Kopfschmuck trugen.
Mitten im indischen Ozean
Nachdem die Erholungsphase abgeschlossen war, beschlossen wir zu neuen Ufern aufzubrechen. Unsere bevorzugte Destination waren die Gili Islands, die sich ganz in der Nähe der Nachbarinsel Lombok befinden. Ein Fahrer brachte uns nach Padangbai, von wo wir ein Boot zu den Inseln nahmen. Die See war äußerst unruhig, daher machte das Jetboot fahren mit jedem an Board Spaß. Doch ein langsameres Boot hätte uns ewiglange Zeitverzögerungen beschert.
Die turbulente Fahrt dauerte eineinhalb Stunden, doch die Crew kümmerte sich gut um uns. Wir erreichten also schon am frühen Nachmittag Gili Trawangan und hatten noch genügend Zeit um eine Unterkunft zu suchen. Die Insel ist so klein, das man locker an einem Halbtag rundherum gehen kann. Aufgrund der vielen Besucher leben jedoch 700 Menschen auf Gili Trawangan, da diese eine gute Einnahmequelle sind. Die drei Gili Insel gelten als wahre Tauch- und Schnorchelparadiese, außerdem sind die Strände weiß und wunderschön. Die Einheimischen haben uns ganz stolz erzählt, dass schon David Beckham, Cristiano Ronaldo und Rowan Atkinson (Mr. Bean) vor uns da waren. Zuerst wollten wir in einem Homestay schlafen, doch diese Unterkünfte befanden sich in einer eher zwielichtigen Gegend. Schließlich trafen wir am Strand auf Helen, die uns ihr kleines Hotel mit dem Namen „Sound Waves“ zeigte. Wir waren begeistert von der günstigen Bleibe direkt am Strand und schlugen sofort zu. Leider hatte das Zimmer nur einen Ventilator, daher schliefen wir in der ersten Nacht kaum, doch in den darauffolgenden Tagen fanden wir heraus, dass eine kalte Dusche vor dem Einschlafen wahre Wunder bewirkt.
Am nördlichen Inselende befindet sich nämlich nur ein sehr kleines Hotel mit sehr wenigen Gästen. Auf den traumhaften Strandtag folgte ein ebenso grandioser Abend. Am Rückweg entdeckten wir nämlich ein österreichisches Lokal mitten im Inselflair. Wir konnten kaum unseren Augen trauen und freuten uns so über die Köstlichkeiten – Wiener Schnitzel, Speckknödel und Apfelstrudel, die wir an diesem Abend nach monatelanger Abstinenz zu uns nahmen. Nach drei Tagen verließen wir die schöne Insel wieder und fuhren zurück nach Kuta.
„Hasal“ und der Tempel des Todes
Vor unserer Abreise mussten wir unbedingt noch einen zweiten Mopedausflug unternehmen. Daher mieten wir uns erneut einen sportlichen Roller und fuhren über Denpasar nach Ubud, das kulturelle Zentrum von Bali. Ubud liegt im Inland und ist für seine schönen Reisterrassen, den Monkey Forest und die viele Museen und Tempel bekannt. Nach unserer Ankunft besuchten wir zuerst den „Affendschungel“, der sich mitten in Ubud befindet. Besucher können zur dem Eintritt Bananen kaufen, um damit die Affen zu füttern.
Wir unterließen dies, da die Affen im Monkey Forest als äußerst frech und gierig gelten. Den meisten Touristen werden die Bananen schon von einem Affen aus der Hand gerissen, sobald sie den ersten Fuß in den Park setzen. Obwohl ich keine Früchte mithatte, sprang ein Affe sogar auf meinen Rücken, da er in meinem Rucksack Nahrung vermutete. Wir spazierten durch den ganzen Dschungel und entdeckten am Rande des Parks ein schönes Reisfeld und ein riesiges Bambusbaumhaus. Danach beobachteten wir noch das Badespektakel der Affen und bewunderten die Babies. Mittlerweile wurde es Mittag und die Hitze immer unerträglicher. Eigentlich wollten wir in Ubud noch ein bisschen über den Markt bummeln, doch aufgrund des Wetters machten wir lieber einen Abstecher zur Goa Gajah (Elefantenhöhle). Die Tiefen des Dschungels von Teger waren Schauplatz des Films „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ und auch in der Elephant Cave selbst, wurde gedreht.
Wir bekamen Sarongs, die unsere Knie bedeckten und spazierten durch den offenen Mund des Dämonen hinein ins Innere der Höhle. Den Putra Dalem (Tempel des Todes der Hindus) wollten wir auch noch sehen, doch aufgrund einer Prozession waren alle Straßen dorthin gesperrt. So traten wir den Heimweg an und besuchten noch ein paar Factory Outlets in Denpasar.
Morgen ist unser letzter Tag auf Bali. Wir werden vermutlich nichts besonders mehr unternehmen, sondern noch ein bisschen entspannen, bevors ins stressige Bangkok weitergeht!
Fotos kommen nach... Upload dauert zu lange :( ansonsten FB!