Montag, 14. Juni 2010

Sydneysiders in Perth

Let's go west

Letzten Sonntag haben Gregor und ich unseren ½ World Travel nach Hause gestartet. Der Abschied von Sydney ist uns sehr schwer gefallen, die Tränen hielten sich jedoch in Grenzen, da wir unsere liebe Gastfamilie in 6 Wochen in Österreich wiedersehen werden. Vor unserer Abreise sind wir noch unsere liebsten Gewohnheiten – Einkaufen am Vumbuca Markt und Laufen zum Dee Why Beach - nachgegangen. Außerdem hat uns Peter noch seine hyperaktiven Hunde vorgestellt, die wir später im Rahmen einer wilden Verfolgsjagd mit dem Auto einfangen mussten. An unserem letzten Tag haben Robert und Evelyn noch eine kleine Party für uns organisiert. Carl ist extra aus Canberra angereist, außerdem sind noch ein paar Freunde von Robert gekommen, bei denen wir mittlerweile auch schon öfters eingeladen waren. Von unseren Freunden aus Gregors Sprachschule sind nur noch ein paar in Sydney. Wir haben es aber nicht versäumt letzten Freitag noch eine lange Partynacht in Manly einzulegen und mit einigen Freunden bis in die Morgenstunden zu feiern.
Die Party in Roberts Haus war sehr nett. Gregor hat von Ging und Carol jede Menge Sticky Rice bekommen, das ist mittlerweile sein Lieblingsgericht. Außerdem haben wir unsere Gastfamilie mit Geschenken überrascht und unsere Surfvideos angeschaut. Das Essen war dank Evelyn wieder ein Genuss für den Gaumen und das Auge. Carl war ebenfalls sehr begeistert von der Party. Bevor die anderen Partygäste eintrafen, fuhren wir mit ihm noch zum Strand und schauten uns die Surfer ein letztes Mal an.
Am Montag haben wir dann alles fertig gepackt und sind mit Lorima und Evelyn zum Flughafen gedüst. Der Flug nach Perth hat 5 ½ Stunden gedauert und war alles andere als angenehm. Da wir mit Virgin Blue unterwegs waren, gab’s kein Essen und keine Filme, dafür hatten wir einen geringeren Kostenaufwand. Nach der Landung fuhren wir mit dem Bus in die City und sprinteten gleich in den ersten Mc Donalds. Nach einem schnellen Abendessen suchten wir unser Hostel und checkten dort für eine Woche ein. Unsere beiden Zimmerkollegen sind sehr nett und kommen aus Kanada und Victoria in Australien. Das Frühstück ist umsonst und das Hostel ist nur wenige Gehminuten von der City entfernt. Da wir ziemlich müde waren, drehten wir nur eine kurze Runde durch das Gebäude und gingen früh schlafen.
Nach einem deftigen Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. In Perth leben nur 1 Million Menschen, im Vergleich zu Sydney also eine Kleinstadt. Die Skyline ist jedoch nicht weniger spektakulär und der ganze CBD (Central Business District) ist sehr beeindruckend. In Perth blüht die Wirtschaft und das sieht man auch. Wir waren beim Swanbell Tower, einem äußerst modernen Glockenturm, den Perth von der englischen Krone geschenkt bekommen hat. Danach haben wir einen Spaziergang entlang des Swan Rivers gemacht und haben etliche Outdoor Fitnessgeräte entdeckt, die in den Parklandschaften für die sportlichen Einwohner von Perth montiert wurden. Die Stadt ist so anders als Sydney, und doch so gleich. Überall laufen Sportwütige herum, die an sogenannten Boot Camps teilnehmen oder von einem Personal Trainer gecoacht werden. Das traumhafte Wetter animiert die Menschen hier zum Sport. Derzeit bekommt es selten mehr als 23 Grad, die Sonne ist jedoch sehr stark und der Himmel komplett wolkenlos. Bei unserem Marsch zum Kings Park wurde uns daher ziemlich heiß. Wir kamen zu einer Aussichtsplattform, die uns einen sagenhaften Blick über Perth beschwerte. Außerdem besuchten wir noch die Botancial Gardens und ein War Memorial. Im Kings Park gingen wir teilweise über Brücken, die von einem Baumwipfel zum anderen reichten. Nach dem Ausflug nahmen wir im CBD einen kleinen Snack ein und besuchten noch etliche Bookshops und ein Reisebüro. Wir wollen in den nächsten Tagen aufs Rottnest Island und in die Pinnacles Desert fahren, daher haben wir uns schon einmal mit den nötigsten Infos eingedeckt.

Perth is awesome

Donnerstags haben wir die schönsten Seiten von Perth kennengelernt. Nach einer leckeren Eierspeiß fuhren wir mit dem Zug nach Subiaco und machten dort die Gegend unsicher. Der moderne Vorort bietet viele tolle Shoppingmöglichkeiten und ist außerdem Heimat des Subiaco Ovals, einem berühmten Football Stadion. Wir gingen in die vielen Vintage Bookshops und genossen die Sonnenstrahlen im Park. Danach fuhren wir mit dem Zug weiter nach Cottlesloe, um einen der schönsten lokalen Strände zu besuchen. Das Wasser dort glitzert türkisblau und die Wellen eignen sich gut zum Stand up Paddle Board fahren. Außerdem entdeckten wir ein Korallenriff und einige Inseln in der Ferne. Wir gingen am weißen Sandstrand spazieren und tauchten unsere Füße ins Wasser. Später zog es uns dann noch nach Fremantle, den lässigsten Vorort. Dort gibt es einen riesigen Industriehafen und eine belebte Einkaufs- sowie Lokalmeile. Wir kommen sicher noch mal am Wochenende nach Freo (Spitzname der Einheimischen), um die Markets zu besuchen.

There you have it all

Am Freitag haben wir einen fabelhaften Ausflug durch die Gegend rund um Perth unternommen. Wir wurden um 8 Uhr vom Bus abgeholt und fuhren Richtung Swan Valley, eines der besten Weingüter in WA. Die weitreichenden Weinfelder und grüne Wiesen prägen das Gebiet rund um den Swan River, dem Fluss der bei Fremantle ins Meer mündet. Unseren ersten Halt machten wir bei einem Wildlife Park, wo wir an einer Vormittagsführung teilnahmen. Wir kuschelten mit den Koalas, fütterten die flauschigen Kängurus und saßen direkt neben einem jungen Wombat. Die weißen Kängurubabies erhielten natürlich unsere Aufmerksamkeit, am süßesten fanden wir jedoch ein größeres Exemplar, das beim Füttern unsere Hände wie eine Schale hielt. Nach dem Kurzbesuch im Tierpark fuhren wir weiter Richtung Cervantes, einem kleinen Fischerdorf in der Nähe des Namburg Nationalparks. Unser Buschaffeur tischte uns ein leckeres kaltes Buffet auf mit frischen Früchten, Chicken und Salaten. Wir stärkten uns mit einem vitaminreichen Lunch und erkundeten danach noch ein bisschen Cervantes. In der Nähe der Raststation entdeckten wir einen coolen Bus, dessen Besitzer dauerhaft darin wohnen und damit durch ganz Australien ziehen. Ein solches Vehikel würden wir auch gerne besitzen. Am Nachmittag fuhren in die Pinnacles Desert, eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Western Australia. Die Landschaft ist einfach atemberaubend. Die Erde ist gelb und es scheint, als würden Kalksteinsäulen aus dem Sand wachsen. Das Gebiet ist voll mit diesen eigenartigen Gesteinen, die an eine mystische Mondlandschaft erinnern. Wir nutzen die Gelegenheit, um ein paar witzige Fotos dort zu machen und drehten eine riesige Runde durch den Park. Nach einer Stunde fuhren wir dann mit dem Bus weiter nach Lancelin, wo uns die höchsten und weißesten Sanddünen erwarteten, die wir je gesehen hatten. Wir fuhren zuerst zum weißen Sandstrand und staunen über die unberührte Natur und die Inseln in der Ferne. Danach verließen wir die befestigte Straße und fuhren mit unserem Allradbus mitten ins Sanddünengebiet. Überall waren Leute mit Motocross oder Sandboards, die sich einen Spaß daraus machten über die Dünen zu springen. Unser Buschaffeur hatte sich etwas ganz besonders für uns ausgedacht. Wir fuhren mit dem riesigen Tourbus über die riesigen Dünen und stürzten danach senkrecht die Sandberge hinab. Zuerst waren wir schockiert, doch nach der zweiten steilen Abfahrt machte es schon ungeheuren Spaß. Die Hügel waren wirklich hoch und obwohl wir schon 4WD Experience in Ägypten gesammelt hatten, war dies ein wirklich besonders Erlebnis. Nach der aufregenden Fahrt bekamen wir noch Sandboards, um die Hügel selbst hinab zu gleiten. Das Sandboarden sieht ziemlich leicht aus, eine gute Balance ist jedoch Voraussetzung. Nach dem sportlichen Abschluss unserer Tour ging auch schon die Sonne unter und wir machten uns auf den Weg zurück nach Perth.

Island in the sun

Am Samstag haben wir die Fähre nach Rottnest Island genommen. Die Insel befindet sich zirka 20 Kilometer vom Hafen in Fremantle entfernt. Im Sommer gibt es einen Contest, wo Extremsportler diese Strecke schwimmen. Der Rekord liegt bei 4 Stunden und 20 Minuten. Bevor wir Rottnest erreichten, fuhren wir mit dem Schiff über den Swan River und begutachteten die schönsten Häuser von Perth. Hier befindet sich außerdem das teuerste Gebäude Australiens. Es wurde vor kurzem um 58 Millionen Dollar verkauft. Bei der Überfahrt sahen wir Delphine im Wasser und genossen einen ‚Morning Tea’. Nachdem wir Rottnest Island erreichten hatten, bekamen wir unsere Mountain Bikes für den Tag. Die gesamte Bikestrecke rund um die Insel ist 24 Kilometer lang und beinhaltet sowohl Küsten- als auch Inlandsrouten. Wir nahmen zuerst den Osten in Angriff und es dauerte nicht lange, bis wir einen wunderschönen Strand erblickten. Das Wasser schimmerte türkisblau und wir sahen einen riesigen Pelikan darin schwimmen. Beim Beobachten des Wassers erblickten wir plötzlich einen riesigen dunklen Schatten im Meer. Der gehörte einem schwarzen Stachelrochen, der seinen Runden durch das Riff drehte. Der Anblick dieses seltenen Geschöpfs war einfach magisch. Wir konnten gar nicht die Augen von ihm lassen, gleichzeitig waren wir froh, dass wir uns gerade nicht im Wasser befanden. Ein paar Minuten später stoppten wir bei einer anderen schönen Bucht, wo wir zum ersten Mal an diesem Tag auf ein Quokka trafen. Dieses kleine, süße Beuteltier lebt nur auf Rottnest Island und ist für den Namen (‚Rattennest’) verantwortlich. Die Quokkas sind neugierig und suchen den Kontakt. Wir konnten ganz nahe herantreten, ohne dass es verschwand. Wir radelten über das gesamte Ostende der Insel und entdeckten zahlreiche hervorragende Schnorchel- und Surfspots. Surfboards wären an diesem Tag echt nicht verkehrt gewesen. Der Radweg wurde mit der Zeit immer steiler und wir näherten uns langsam dem Westende der Insel. Wir gönnten uns eine kleine Pause an einem verlassenen Steg und beobachten die Miniinseln in der Ferne. Ein Investment würde sich hier lohnen, doch leider steht hier kein Land zum Verkauf. Die gesamte Insel gehört dem Staat Western Australia. Wir fuhren zurück Richtung Thompson Bay, wo wir Rottnest betreten hatten. Auf dem Weg kamen wir an den inländischen Seen vorbei und trafen auf eine ganze Quokkasschar. Die flauschigen Tierchen saßen am Seeufer kauten Feigen, die vom Baum gefallen waren. Nach der anstrengenden Radtour holten wir uns ein Sandwich zur Stärkung und bestiegen unsere Fähre zurück nach Perth. Plötzlich tauchte ein junger Mann neben uns auf, der uns vorher schon beobachtet hatte. Es handelte sich um einen Österreicher, der viele Jahre in Steyr studiert hatte. Wir hatten eine Menge Gesprächsstoff und er stellte uns noch ein paar seiner Freunde, ein paar französische Backpackergirls vor. Wir schlossen gleich Freundschaft mit allen und tauschten unsere Nummern aus. Im Hostel erwarteten uns unsere lieben Mitbewohner mit kaltem Bier und einem leckeren Essen.

Football's coming home

Sonntag ist in Australien "Männertag". Das sagen zumindest unsere lieben Mitbewohner Jason und Oli. Sie machten sich schon am Vormittag auf den Weg ins Casino um einen Kampf anzuschauen und es bisschen Geld zu verprassen. Wir waren noch hundemüde, da wir am Vorabend noch bis spät in die Nacht mit unseren neuen deutschen Kumpels und mit dem Österreicher Martin in Perth unterwegs waren. Am frühen Nachmittag trafen wirt uns dann mit Jason und Oli in Subiaco beim Football Oval, da wir uns das Spiel Fremantle gegen St. Kilda (Melbourne) anschauen wollten. Wir mussten früh dort sein, denn es gab nur noch wenige Tickets. Obwohl wir nicht die ultimativen Footballfans sind, wollten wir nicht die Gelegenheit versäumen, zumindest einmal in unserem Leben ein 'Australian Rules Football Game' zu sehen. Es geht eindeutig brutaler zu als beim Fußball und es dauert eine gewisse Zeit bis man die Regeln versteht. Unsere Mitbewohner haben sich sehr in das Spiel reingesteigert und anders als in Österreich schreien und fluchen die Frauen meist schlimmer als die Männer im Stadion. Außerdem dauert das Spiel 120 Minuten und es gibt viele Pausen, wo der Bier- und Chipsvorrat aufgefrischt wird. Nach dem Spiel waren wir echt müde und fuhren gleich heim in unser Hostel.

Heute müssen wir schon wieder Abschied nehmen, denn morgen gehts weiter nach Bali! Ein detaillierter Bericht folgt... :D

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