Montag, 4. Oktober 2010

Sydeysiders @ Amazing Thailand

Nach unserer zweiwöchigen Tour durch Indonesien flogen wir nach Thailand, zu allererst in die Hauptstadt des Land des Lächelns - Bangkok! Am späten Nachmittag landeten wir in der asiastischen Metropole und begaben uns nach einer dreiviertelstündigen Busfahrt ins Backpackerviertel Banglamphu.
Dort checkten wir in ein Niedrigpreis-Hostel ein und machten uns sofort auf den Weg zur berühmten Khao San Road, um das bunte Treiben Bangkoks zu genießen. Auf der Khao San Road gibt es nämlich alles, was das Backpackerherz begehrt: günstiges Streetfood, laute Bars, Menschenmassen und zahlreiche Shops mit Waren zu Billigpreisen. Manche Stände bieten sogar ausgefallene Speisen wie lebende Insekten oder Frösche zum Verzehr an. Obwohl unser Hostel extrem preiswert war, fehlte es uns an nichts. Wir verbrachten eine tolle erste Nacht in unserem Zimmer MIT Balkon und AUSSICHT auf ein zerstörtes Gebäude. Da das Wetter am folgenden Tag kaum zum Sightseeing einlud, beschlossen wir zum Siam Square zu fahren und im MBK, einem bekannten Rieseneinkaufszentrum, ausgiebig zu shoppen. Das Gebäude hatte 10. Stöcke und es dauerte ewig sich durch die ganzen Shops zu kämpfen. Zur Stärkung besuchten wir mittags ein innovatives asiatisches Restaurant, wo es kein Running Sushi, sondern "Running Suppe" gab. Jeder Tisch inkludierte einen Kochtopf, der mit Wasser befüllt und erhitzt wurde. Die Zutaten für die Suppe (Fleisch, Speck, Gemüse, Schwammerl...) fuhren auf einem Förderband vorbei. Das Warten auf die leckere Suppe konnten wir uns mit leckerem Sushi vom Buffet versüßen. Nach dem ausgiebigen Shopping- und Essensmarathon war uns nach etwas Erholung zumute. Wir erfuhren, dass gleich neben dem MBK das Siam Aquarium beiheimatet ist und da wir in Sydney nie im Aquarium waren, beschlossen wir das "Meerhaus" von Bangkok unter die Lupe zu nehmen. Neben dem Eintritt erhielten wir für unser Geld eine Backstage-Führung, eine Fahrt mit dem Glasbodenboot durch das Haiaquarium, eine Fischmassage und ein 4D Movie. Neben atemberaubenden Meereskreaturen gab es auch gruselige Flußtiere zu Bestaunen. Besonders mulmig war uns während der Fahrt mit dem Boot, als die Haie unter uns schwammen und manche Besucher auch noch Futter ins Wasser warfen. Bei der Fischmassage hielten wir unsere strapazierten Füße in ein Becken, das voll mit blutegelähnlichen Fischen war, die sich festsaugten und unsere abgestorbene Haut fraßen.
Am Anfang kitzelte es, aber danach freuten wir uns über unsere hübschen, weichen Füße. Nach dem 4D Kino waren wir müde und fuhren mit dem Tuk Tuk zurück zum Hotel. Tuk Tuk fahren ist lustig, doch wir mussten stets aufpassen, dass uns kein Fahrer über's Ohr haut.
Der zweite Tag in Bangkok stand ganz ich Zeichen der Kultur. Wir gingen zum Grand Palace und bekamen gleich ein lustiges, alternatives Outfit verpasst, da unsere Kleidung unpassend war. Beim Eintritt in wichtige kulturelle oder heilige Stätten müssen Männer und Frauen stets die Schultern und Knie bedecken, was bei Temperaturen, um die 30°C nicht immer angenehm ist. Wir bewunderten die berühmten goldenen Türme des Wat Prakeaw sowie den wunderschönen Grand Palace und trafen auf thailändische Mönche. Danach gingen wir noch zum Wat Pho, der den größten goldenen Buddha (reclinig buddha) der Welt beherbergt. Im Wat Pho gibt es außerdem eine Thaimassage School für blinde Menschen.
Am späten Nachmittag fuhren nach umfangreicher kultureller Bildung ins berüchtige Chinatown. Wir dachten uns würde ein schillerndes Stadtviertel wie in Sydney erwarten, doch Chinatown in Bangkok war einfach nur beängstigend. Wir zwängten uns durch enge Gassen, wo es allerhand Textílien, Silber und Ramsch zu kaufen gab, plötzlich sahen wir Leute, die einen verbrannten Menschen in einem Rollstuhl durch die Gasse schoben, und bettelten. Der Anblick war so traurig und erschreckend, dass ich sofort zurück in unser Zimmer wollte.
Unseren dritten Tag in Bangkok verbrachten wir am berühmten Chatschuk Market, dem größten Wochenendmarkt der Stadt. Es dauert mit Sicherheit Tage, das gesamte Marktareal abzugehen. Wir kaufen viel ein, denn die Preise waren äußerst niedrig. Die abenteuerliche Busfahrt dorthin hat sich auf alle Fälle bezahlt gemacht. Zu Mittag gab es für Gregor einen Karton voller Spiegeleier und für mich ein leckeres Green Curry. Der Rückweg nach Banglamphu war allerdings schrecklich, da es uns über eine Stunde kostete unseren Bus wiederzufinden.
An unserem vorletzten Tag in Bangkok besuchten wir noch die Vimanmek, die königliche Residenz im Bezirk Dusit. Der Eintritt war mit dem Grand Palace Ticket kostenlos und wir bekamen sogar eine Führung. Wir konnten alle "offiziellen" Gemächer des Königs bewundern und später fanden Gregor und ich im Garten noch die private VW-Sammlung, die zirka 6-8- VW-Busse in verschiedenen Farben und Ausstattungen beinhaltete. Während unserer gesamten Besuchszeit im der Vimanmek war gerade das thailändische Fernsehen vor Ort und wir konnten die Thai-Celebrities beobachten. Am Abend und am letzen Tag genossen wir noch ein weiteres Mal die Vorzüge Bangkoks. Ich genoss eine einstündige Thaimassage um umgerechnet 3 Euro, außerdem trafen wir bei einem scharfen Thai-Dinner auf drei Jungs aus der Steiermark. Allerdings freuten wir uns nach der lauten und heißen Metropole schon sehr auf die Tage am Strand, wo man die Luft auch wieder genussvoll atmen kann.
Nach fünf Tagen im bunten, vibrierenden und aufregenden Bangkok flogen wir weiter auf die größte Insel Thailands Phuket. Da wir noch zwei Wochen Zeit hatten, gingen wir es langsam an und waren daher die einzigen Menschen die den Flughafen zu Fuß verließen. Im Lonely Planet hatten wir nämlich gelesen, dass gleich in der Nähe des Airports einer der schönsten Nationalparks Phukets liegt.
Am Hat Naiyang, dem Strand in diesem Nationalpark, begegneten wir nur Einheimischen und einem Amerikaner, der unsere Hängematten begutachtete. Wir tratschen lange mit ihm und er gab uns einen heißen Insidertipp. Das Wasser rund um Phuket war so warm, dass wir uns wie der Badewanne vorkamen. Gregor holte Nasi Goreng mit Garnelen von einem kleinen Imbiss in der Nähe und wir genossen unseren ersten Tag fast ganz alleine am Strand. Am Abend erblickten wir neben einem atemberaubenden Sonnenuntergang außerdem eine Herde von Riesenochsen, die ein Thailänder über den Strand jagte. Die Nacht in der Hängematte war zwar nicht sehr angenehm, dafür sparten wir uns eine Hostelnächtigung und erlebten ein unvergessliches Abenteuer. Da es uns dort so gut gefallen hatte, beschlossen wir unsere letzte Nacht auf Phuket 14 Tage später wieder dort zu verbringen.
Am nächsten Morgen marschierten wir weiter in den Süden der Insel. Wir kamen an einheimischen Dörfern vorbei und bemerkten eine Schule, wo die Kinder gerade in Englisch unterrichtet wurden. Unterwegs wurden wir zweimal von Einheimischen im Auto mitgenommen, das ist ziemlich gängig hier auf den Inseln. Viele Inselbewohner erzählten uns vom Tsunami und was wir im Notfall unternehmen müssten. Den Abend verbrachten wir am Hat Surin, auch einem bei Einheimischen sehr beliebten Strand. Dort hatten wir ein tolles Dinner direkt am Strand, bevor wir in ein 'luxuriöses' Zimmer eincheckten - eine tolle Belohnung nach der Nacht in der Hängematte und dem langen Marsch.
Tagsdarauf aßen wir zum Frühstück Papayasalat und fuhren danach mit einem Taxi nach Patong. Dort befindet sich der berühmteste Strand Phukets und wir hofften dort auf ein paar Wellen zu treffen. Allerdings hatten wir kein Glück und erfreuten uns daher auch wenig an dem Mainstream-Touristenstrand. Wir suchten uns eine billige Unterkunft auf dem Dachboden eines Guesthouses. Dafür hatten wir in Patong ein tolles Dinner und ersten Kontakt mit Thaiboxern, die in einem offenen Wagen durch die Stadt brausten und für die aktuellen Kämpfe warben.
Am vierten Tag hielten wir es kaum noch aus auf dieser Insel und beschlossen die Fähre zum kleineren und viel exotischeren Ko Phi Phi zu nehmen. Zuerst mussten wir mit dem lokalen Bus nach Phuket Town fahren. Es war lustig, da wir die einzigen Nichtasiaten im Bus waren und uns die Fahrt mit dem offenen Vehikel, wo Reisende auch am Dach sitzen, ziemlich faszinierte. In Phuket Town angekommen, nahmen wir ein Tuk Tuk zum Hafen und danach gleich die nächste Fähre.
In Phi Phi erwartete uns endlich dann das, was wir immer wollten. Eine Miniinsel mit einem kleinen Ort, rundherum Natur, türkisblaue Buchten und ein tolles Nightlife. Wir fanden ein extragünstiges Guesthouse (4 Euro am Tag) und erfreuten uns an unserer neuen Umgebung. Wir beschlossen gleich am ersten Tag den Rest der Reise hier zu verbringen. Nachdem wir unser Umfeld entdeckt hatten, gönnten wir uns noch einen großen Pint Bier und schauten uns ein Thaiboxen im Openairstadion an.
Am nächsten Tag waren wir schon wieder voller Tatendrang und machten uns nach dem Frühstück sofort auf zu einer Wanderung zum Viewpoint von Phi Phi. Der Anstieg führte über eine steile Treppe, wir schwitzen aufgrund der Hitze und zahlreiche Moskitos bissen uns. Die Anstrengungen hatten sich jedoch mehr als gelohnt, denn oben erwartete uns ein kleines Paradies auf Erden. Man konnte nicht nur über die ganze Insel und Umgebung blicken, es gab auch einen Schmetterlingsgarten, den Einheimischer neben seinem Minirestaurant aufgebaut hatte. Wir blieben lange oben, genossen die Aussicht auf die schöne Landschaft, die bunten Blüten und die zahlreichen bunten Schmetterlinge. Gregor gelang es, ein paar Raupen mitzunehmen und in unserem Zimmer zu beherbergen.
Am darauffolgenden Tag führte uns dieselbe Wanderung sogar noch weiter, denn wir wollten unbedingt zur Relax Bay, einer Bucht am anderen Ende der Insel spazieren. Dort befindet sich nur ein kleines Hotel, das aus lauter Hütten besteht und ein wunderbarer Strand.
Das Wasser glitzerte hellblau und beim Schnorcheln entdeckten wir ein artenreiches Korallenriff und zahlreiche exotische Meereslebewesen. Wir lagen den ganzen Tag in Liegestühlen und verzerrten unsere Vorräte, die wir mitgebracht hatten. Der Ort heißt nicht umsonst Relax Bay, denn dort kann man wirklich alle Sorgen vergessen. Der Rückweg war jedoch weniger harmonisch. Beim Hingehen waren uns ja schon einige orange Echsen begegnet, doch am Abend trafen wir auf Affen, die uns vom Baum herab beobachteten. Ich bekam etwas Angst, doch Gregor versuchte mich aufzuheitern.
Ein paar Tage später unternahmen wir noch einen ultrabilligen Schnorcheltrip mit einem Holzboot, der uns die ganze Schönheit der Inselwelt rund um Phi Phi offenbarte. Zuerst machten wir Halt am Shark Point, wo sich noch kaum jemand ins Wasser traute, dann gings weiter zum Moskito Island, Bamboo Island und zum Monkey Beach, wo wir es wieder mit frechen Affen zu tun hatten. Das Highlight der Bootstour war allerdings die Fahrt zur Maya Bay, die in der Nachbarinsel Phi Phi Leh liegt. Dieser wunderschöne Strand war Schauplatz des berühmten Films "The Beach" und ist seither ein Touristenmagnet. Obwohl viele Menschen da waren, haben mir die Bucht und die tollen Steinformationen rundherum sehr gut gefallen. Gregor war allerdings nicht so begeistert und hüpfte lieber ins Wasser, um zu schnorcheln. Wir kamen noch an einem tollen Riff vorbei und an den Vikinghöhlen, bevor wir abends den Tonsai Hafen auf Phi Phi Don erreichten.
Die daraiffolgenden Tage genossen wir in Phi Phi Don und widmeten wir ganz unserem Thai-Lifestyle. Pancakes zum Frühstück, Shopping am Vormittag, Sonnenbaden am Strand bis zur Low Tide, spätes Mittagessen oder Snack von 7Eleven und umfangreiches Abendessen beim Italiener Cosmic oder beim Thailänder Garlic.
Einen letzten Ausflug unternahmen wir noch zum Long Beach, der sich auf der Hafenseite von Phi Phi Don befindet. Wir stahlen Kokosnüsse vom Baum, Gregor öffnete sie mit einem Messer und wir tranken leckere frische Kokosmilch frisch gepflückt. In der Nähe des Long Beachs begegnete ich außerdem einer furcherregenden, grünen Schlange, die meinen Weg durchkreuzte.
Nach über einer Woche auf Phi Phi fiel uns der Abschied von der liebgewonnen paradisischen Insel schwer, doch wir mussten zurück nach Phuket, um unseren Flug nach Bangkok zu erwischen. Wir verbrachten noch einen Tag in Phuket Town und besuchten den lokalen Schmetterlingsgarten. Dann fuhren wir zurück zum Hat Naiyang, wo wir die erste Nacht verbracht hatten, um noch ein letztes Mal in der Hängematte zu schlafen.
Gott sei Dank war auch unser Hund wieder da, der schon in unserer ersten Nacht auf Phuket auf uns aufgepasst hatte. Wir konnten allerdings kaum schlafen, da ein paar Thais ein wilde Party im Nationalpark feierten und um vier Uhr morgens mussten wir schon zum Flughafen gehen. Wir flogen zurück in die Metropole und gingen wieder ins Guesthouse bei der Khao San Road.
Am nächsten Morgen mussten wir unsere halbjährige Reise schweren Herzens beenden und in ein Flugzeug zurück nach Wien steigen. Einerseits freuten wir uns auf Zuhause, anderseits wussten wir, dass das süße Leben nun wieder vorbei sein würde.

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