Sonntag, 28. Februar 2010

What a weekend (1.000 Kilometers)

Kaum zurück von Tasmanien beschlossen wir am Wochenende endlich Carl in Canberra zu besuchen, der schon seit vielen Jahren ein enger Freund Gregors Familie ist. Robert war so freundlich uns seinen Van zu leihen, unserem South New South Wales Abenteuer stand also nichts mehr im Wege. Da wir in Sydney in einen üblen Stau gerieten, erreichten wir Canberra erst um zirka 15.00 nachmittags, das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Zuerst fuhren wir nach O'Connor, wo Carl eine sehr schöne Wohnung besitzt und tranken gemeinsam Kaffee. Anschließend begleitete uns Carl zum Parliament House, wo wir sogar einer Sitzung des Senats beiwohnten, und zum Lake Burley Griffin. Vom See fuhren wir dann nur wenige Minuten hinauf zum Blackmountain, wo uns ein 800 Meter hoher Aussichtsturm erwartete. Nachdem wir den Blick über die Stadt genossen hatten, fuhren wir zurück in Carls Appartment, um uns fürs Dinner fertig zu machen. Wir gingen in eine Pizzeria ganz in der Nähe und sprachen über Gott und die Welt.
Am nächsten Morgen bereitete uns Carl ein vorzügliches Frühstück inkl. Eiern, Speck, Pilzen zu und um zirka 10 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Australian War Memorial. Dabei handelt es sich um ein riesengroßes Kriegsmuseum, das interessante Ausstellungsstücke über den Ersten und Zweiten Weltkrieg beherbergt und über die Kriege in Asien berichtet. An den äußeren Wänden befinden sich die Namen aller im Krieg verstorbenen Australier und in einer wunderschönen kleinen Kapelle liegt ein namenloser Soldat begraben, der stellvertretend für alle vermissten Opfer steht. Das Australian War Memorial gehört nicht ohne Grund zu den Topattraktionen in Australien, nirgendswo sonst erhält man als Geschichteinteressierter mehr Informationen über dieses Thema.
Nach dem "blutigen" Vormittag begaben wir uns selbst auf Ahnensuche. Nachdem wir uns bei Carl verabschiedet hatten, fuhren wir mit dem Van nach Captain's Flat, den früheren Wohnort von Gregors Großeltern und Geburtsort von Gregors Vater. Wir entdeckten einen verschlafenen kleinen Ort hoch oben auf den Hügeln in der Nähe von Queanbeyan, der allerdings noch über ein Hotel, eine öffentliche Schule und ein Freibad verfügt. Schließlich standen wir vor dem Haus, das wir uns zuvor so oft auf Google Maps angesehen hatten. Am Nachmittag fuhren wir noch nach Braidwood, wo wir noch shoppen und essen waren. Da wir noch kein Quartier für die Nacht im Auge hatten, zog es uns zunächst nach Bateman's Bay, dessen Charme uns jedoch wenig überzeugen konnte. Zirka 30 Kilometer von BB entfernt, entdeckten wir den idyllischen Tabourie Lake. Abends gingen wir am Strand spazieren, danach probierte Gregor noch seine neue Angel aus. Wir schliefen ganz friedlich im Van, denn ringherum hatten wir alles, was wir im Moment brauchten. Neben dem Parkplatz befand sich nämlich ein großer Grillplatz, wo wir am nächsten Tag frühstückten, ein WC und sogar eine Dusche ;)
Tags darauf gings weiter die Küste hinauf in Richtung Jervis Bay. Nach einem kurzen Stop in Mollymook (zum Beachen) und Ulladulla (ALDI) erreichten wir mittags den wunderschönen weißen Hyam's Beach in Jervis Bay. Umgeben von türkisblauem Meer, weißem Sandstrand und glücklichen Menschen ließen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Am Nachmittag zog es uns nach Huskinsson, wo wir ein paar Surfbretter inspizierten und anschließend fuhren wir in den Jervis Bay National Park, wo wir am Cave Beach relaxten, ehe es langsam dämmerte. Beim Abendessen leistete uns eine Känguruhfamilie Gesellschaft.
Morgens weckte uns eine Rangerin unsanft mit einem Strafzettel. Anscheinend durften wir auf dem Parkplatz "nicht campen", wir schliefen allerdings nur im Van, daher wurde uns die Strafe später aberkannt. Wir schauten uns noch den botansichen Garten und den Murrays Beach im Nationalpark an, bevor wir uns erneut auf den Weg zum Hyam's Beach machten. Am frühen Nachmittag setzten dann plötzlich Regen ein, so packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg nach Sydney, das wir zirka vier Stunden später erreichten.

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